Das Magazin für digitales Business

]

GameStop: 100 Millionen US-Dollar schwere NFT-Pläne vorgestellt

]

Bereits im vergangenen Monat sickerte durch, dass der Spielehändler GameStop ambitionierte NFT- und Crypto Gaming-Pläne verfolgt. Im Zuge der offiziellen Ankündigung ging das Unternehmen näher ins Detail und stellte zudem einen Partner vor, der GameStop dabei unterstützen soll, die eigenen Pläne in die Tat umzusetzen.

Im vergangenen Monat berichtete das Wall Street Journals erstmals über die NFT-Pläne des weltweit operierenden Spielehändlers GameStop, die unter anderem einen eigenen Marktplatz für NFTs umfassen sollten.

In der Zwischenzeit wurde das Ganze offiziell bestätigt. Wie GameStop im Zuge der offiziellen Ankündigung der Pläne bekannt gab, wird sich das Unternehmen mit dem australischen Blockchain-Start-Up Immutable zusammenschließen. Weiter heißt es, dass die beiden Unternehmen einen bis zu 100 Millionen US-Dollar schweren Fond einrichten möchten, um Entwickler beziehungsweise Publisher zu fördern, die NFTs erstellen wollen, die in ihren eigenen Spielen verwendet und über den NFT-Marktplatz von GameStop verkauft werden.

GameStops Marktplatz soll noch in diesem Jahr starten

Der besagte Fond wird auf Basis von IMX, der hauseigenen Crypto-Währung von Immutable, betrieben. Werden bestimmte Transaktionenmeilensteine erreicht, warten Bonuszahlungen in Höhe von bis zu 150 Millionen US-Dollar auf GameSpot. Läuft alles wie geplant, dann wird der NFT-Marktplatz von GameStop noch vor Ende 2022 an den Start gebracht. Ein konkreter Termin wurde bisher allerdings nicht genannt. Auch Informationen zu möglichen Entwicklern und Publishern, die das Projekt unterstützen möchten, stehen noch aus.

Weitere Meldungen zum Thema NFTs:

Die offizielle Website des NFT-Marktplatzes von GameStop gibt aktuell ebenfalls noch nicht viel her und wurde lediglich mit dem folgenden animierten Text versehen: „Power to the players. Power to the creators. Power to the collectors.“ In wie weit die NFT-Pläne von GameStop von den Kunden mitgetragen werden, muss die Zeit zeigen. In den vergangenen Wochen zeichnete sich nämlich ab, dass NFTs und das Cryptogaming an sich vom Großteil der Spieler abgelehnt werden.

Selbiges gilt für einen Großteil der Indie-Entwickler-Community, der sich ebenfalls gegen NFTs und ähnliche Transaktionen ausspricht. Dies bekam zuletzt der auf Indie-Produktionen spezialisierte Publisher Team17 zu spüren, der sich nach starker Kritik dazu entschloss, seine NFT-Pläne zu verwerfen.

Was haltet ihr von NFTs? Weg damit. NFTs dienen nur dazu, die Spieler abzuzocken.

Ich warte ab, wie NFTs eingesetzt werden.

Cool. Darauf habe ich gewartet. Ergebnisse Poll Options are limited because JavaScript is disabled in your browser. Weg damit. NFTs dienen nur dazu, die Spieler abzuzocken. 69%, 976 votes 976 votes 69% 976 votes - 69% of all votes

Ich warte ab, wie NFTs eingesetzt werden. 20%, 277 votes 277 votes 20% 277 votes - 20% of all votes

Cool. Darauf habe ich gewartet. 11%, 161 vote 161 vote 11% 161 vote - 11% of all votes Abstimmungen insgesamt: 1414 × Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt. Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt. Weg damit. NFTs dienen nur dazu, die Spieler abzuzocken.

Ich warte ab, wie NFTs eingesetzt werden.

Cool. Darauf habe ich gewartet. × Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt. Von deiner IP-Adresse wurde bereits abgestimmt. Ergebnisse

Quelle: Wall Street Journal

Weitere Meldungen zu Gamestop.

Diese News im PlayStation Forum diskutieren

NFT in Games: Unter Vorbehalt (Fröhlich am Freitag)

]

Verbraucher sind nicht besonders gut darin, sich auf disruptive Marktveränderungen einzulassen. Jüngstes Beispiel: NFT und Blockchain.

Verehrte GamesWirtschaft-Leserin,

verehrter GamesWirtschaft-Leser,

es begab sich im November 2004, dass Half-Life 2 über die Welt hereinbrach. Der Shooter des US-Studios Valve war seinerzeit das meisterwartete Computerspiel des Planeten. Man wird wenige Menschen finden, die im Rückblick nicht sagen würden: zu Recht.

Einfach jeder wollte Half-Life 2 haben und spielen. Mehrfache Verschiebungen und sparsam dosierte PR-Bilder befeuerten die Begehrlichkeit.

Und dann war es plötzlich da. Die Kritiker überschlugen sich. Die Spielezeitschrift, die ich seinerzeit leiten durfte, zückte die höchste Wertung, die wir bis zu diesem Zeitpunkt je vergeben hatten.

Der Haken: Valve – also der Entwickler – koppelte die Inbetriebnahme des Spiels listig mit einer Registrierungs-Pflicht bei der hauseigenen Download-Plattform Steam. Kein Internet, kein Half-Life 2. Schlimmer: Kein Steam, kein Half-Life 2.

Die Verbraucherzentralen sahen sich damals veranlasst, eine Klage anzustrengen – schließlich war ein Internetzugang vor 18 Jahren nicht zwingend flächendeckend voraussetzbar (in manchen Landstrichen der Republik soll sich daran wenig geändert haben). Zumal den Kunden skandalöserweise die Möglichkeit verwehrt wurde, das Spiel weiterzuverkaufen.

In Foren und Leitartikeln war der Teufel los. Noch viele Jahre später arbeitete sich die Kundschaft an dieser software-gewordenen Frechheit, an dieser Nötigung, ach was: an dieser gefühlten Erpressung ab.

Heute ist Steam die mit Abstand bedeutendste und umsatzstärkste PC-Download-Plattform. Online-Stores, Streaming-Dienste und Flatrate-Abos lassen Gebraucht-Spiele, -Serien und -Musik-CDs auf mittlere Sicht zur schrulligen Ebay-Liebhaber-Nische schrumpfen.

Erst verhasst, dann toleriert, schließlich Gold-Standard: Die Games-Industrie kennt eine Vielzahl an Biografien solcher Geschäftsmodelle.

Beispiel Free2Play: Über Jahre hinweg wurde auf Fach-Konferenzen geheimes Druidenwissen vermittelt, wie sich denn ein möglichst hoher Anteil der Gratis-Spieler zu zahlenden Kunden weiterentwickeln ließe – und wie mit den besonders spendierfreudigen ‚Whales‘ (Walen) umzugehen sei, den Pendants zu den Highrollern in feudalen Casino-Hinterzimmern.

DAUs und MAUs, also die täglich und monatlich aktiven Spieler und Nutzer, haben längst den Faktor „Verkaufszahlen“ abgelöst. Kein Geschäftsbericht, der nicht darauf abhebt.

Und auch wenn das Modell ‚Free2Play‘ bei Videospiele-Ultras und -Romantikern immer noch irrsinnig schlecht beleumundet ist: Ganze Generationen sind inzwischen mit Fortnite, Clash of Clans, Apex Legends, Counter-Strike, Candy Crush Saga, Pokémon Go, League Legends und Call of Duty Warzone sozialisiert worden. Free2Play geht nicht wieder weg. 99 Prozent aller Appstore-Umsätze werden mit vermeintlich ‚kostenlosen‘ Games generiert.

Analoges gilt für Lootboxen: Führende Bundesfamilienministerinnen haben diesen digitalen Wundertüten den Kampf angesagt, weil Lootboxen gerade Kindern und Jugendlichen das Taschengeld nur so aus den Latzhosen leiern. Die Realität des Jahres 2022 sieht allerdings so aus, dass ein FIFA 22 immer noch ohne jede Einschränkung freigegeben ist. Demnächst sollen Packungs-Piktogramme auf derartige Lootboxen hinweisen – das ist dann in etwa so, als würde ein Snickers warnen: „Kann Spuren von Zucker enthalten!“.

Kein Spiel hat sich in der abgelaufenen Saison im freien Westen häufiger verkauft als FIFA respektive Madden NFL – wie schon 2020, 2019, 2018 und all die Jahre davor. Fast fünf Milliarden $ wird Electronic Arts in dieser Saison mit Ultimate Team, Apex Legends und anderen ‚Live Services‘ erwirtschaften.

Was uns zum Thema NFT und Blockchain bringt. Folgt man den Verheißungen des oberen Publisher-Managements, dann bewegen wir uns mit Karacho in ein Zeitalter, in dem jedes GTA-Nummernschild, jeder FIFA-Schlappen, jedes Rollenspiel-Pferdegeschirr als digitales Unikat auf Online-Marktplätzen gehandelt wird – abgerechnet in Kryptowährung.

Auf den gewöhnlichen Verbraucher wirkt allein diese Vorstellung wie ein Gulasch aus nichtsnutzigem Spekulantentum, obszönem Energiebedarf und erheblichem Abzock-Potenzial – ein Eindruck, der durch sagenhaft schlimme Unternehmens-Kommunikation noch verstärkt wird.

Denn weder Startups noch honorige Publisher noch Einzelhändler wie GameStop kriegen es derzeit gebacken, den konkreten Nutzen ihrer – sicherlich komplett durchdachten – NFT-Pläne so auf den Punkt zu bringen, dass hauptberuflichen Beobachtern (sagen wir: Journalisten) nicht das Kleinhirn implodiert.

Ja, potzblitz, wie kann das denn sein, dass allein das Stichwort ‚NFT‘ in den sozialen Netzwerken mittlerweile mehr Leute triggert als ‚Lauterbach‘, ‚Drosten‘ und ‚Ricarda Lange‘ zusammen?

Und so kommt es, dass ein ehrwürdiger, börsennotierter Spielehersteller wie Team17 am vergangenen Montag den Einstieg ins NFT-Biz verkündet – und am Mittwoch drauf wieder aussteigt (kein Witz). Offizielle Begründung: Man habe Rücksprache mit Belegschaft, Geschäftspartnern und Kunden gehalten, die die NFT-Idee leider doof fanden (ebenfalls kein Witz).

Und man fragt sich: Warum ist offenkundig niemand auf die Idee gekommen, Belegschaft, Geschäftspartner und Kunden vor einer solchen Entscheidung zu befragen? Man glaubt die Antwort zu kennen.

Nichtsdestotrotz sagt mir mein Bauchgefühl, dass sich Blockchain-Modelle nicht wegshitstormen lassen. Überall dort, wo ganz viele Menschen ganz viel Zeit verbringen (Minecraft, Roblox, FIFA, Online-Rollenspiele, Metaversen aller Art), wird es einen Markt geben für digitale Kostbarkeiten, die mindestens besagten Walen etwas wert ist. Es ist dann nur noch ein vergleichsweise winziger Schritt von Ultimate Team-Lootboxen zu einem Krypto-Transfermarkt – oder von Madden NFL zu Madden NFT. Wie das in der Praxis aussehen könnte, ist bei Anbietern von NFT-Sammelkarten ja schon zu besichtigen.

Was stattdessen (noch) passiert: Eine ganze Branche ist derart ins Buzzword NFT verknallt, dass Konzepte, Plattformen und Spiele um ein Geschäftsmodell ‚herumgebaut‘ werden. Motto: Wir haben eine Lösung, aber die passt nicht zum Problem.

Sobald es jemand umgekehrt versucht (gutes Spiel > gute Monetarisierung), könnte sich die Stimmung auch beim Publikum drehen – wie weiland bei Free2Play. Kurzum: Es bedarf wie so oft einer Killer-Application. Mal sehen, ob und wem es gelingt, das Half-Life 2 unter den Blockchain-Spielen zu produzieren.

Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen

Petra Fröhlich

Chefredakteurin GamesWirtschaft

Immer freitags, immer kostenlos: Jetzt GamesWirtschaft-Newsletter abonnieren!

Lamborghini gegen Affen-Bild – NFT-Rausch nimmt immer kuriosere Formen an

]

Willkommen im Bored Ape Yacht Club

Facebook

Twitter

E-Mail

Autor Jonas Dirkes schließen

Feedback schließen

Weitere schließen

Der NFT-Hype ist auf einem neuen Level. Der YouTuber „iCrimax“ tauscht nun einen Lamborghini gegen ein Affenbild. Darum ist die Grafik so wertvoll.

Hamburg – NFTs sind aktuell immer noch voll im Hype. Egal ob Streamer*, Künstler oder Investoren – alle wollen gerade etwas vom gut gezuckertem Krypto-Kuchen abhaben. Der schmeckt besonders gut, da bei den digitalen Spekulationsobjekten hohe Gewinnmargen winken. Da NFTs selbst aber keinerlei intrinsischen Wert besitzen und nur der Glaube an sie hohe Geldsummen fließen lässt, kann das Geschäft mit den Blockchain-Objekten auch schnell nach Hinten los gehen. YouTuber* iCrimax sieht diese Gefahren wohl nicht, er tauschte kürzlich seinen Lamborghini gegen einen NFT-Affen vom Bored Ape Yacht Club.

Vollständiger Name Maximilian Schuster Bekannt als iCrimax Geburtstag 09.10.1997 Geburtsort Rheinland-Pfalz Netzwerk whitecast

NFTs: Was hinter dem Trend steckt in den iCrimax seinen Lamborghini investiert

Was sind nochmal gleich NFTs? Viele Leute sprechen über NFTs, aber was verbirgt sich eigentlich hinter dem Begriff? NFT steht für Non-Fungible Token. Das System dahinter wird durch die Blockchain möglich gemacht. Im Grunde handelt es sich um ein digitales Objekt, sei es ein Bild, Dokument oder Gif, das es trotzdem nur ein einziges Mal gibt. Diese Einzigartigkeit lässt sich zweifelsfrei durch die, für alle User einsehbare, Blockchain belegen, in welcher der Besitzer des jeweiligen NFTs niedergeschrieben ist. Man kann zwar ein NFT-Bild kopieren, durch diesen Krypto-Unterbau ist das eigentliche Original aber ein Unikat.

Durch diese Möglichkeit der Verknappung und Limitierung digitaler Dateien, werden NFTs von vielen Menschen als wertvolles Spekulationsobjekt angesehen – auch wenn ein NFT im Grunde wertlos ist. NFTs haben viele Vorteile, aber auch mindestens so viele Nachteile*. Anders als ein echtes Gemälde, das aus realen Materialien besteht, die einen gewissen intrinsischen Wert besitzen, treibt den Preis bei NFTs nur der Glaube an einen Wert. Eben genau so ein NFT kaufte jetzt YouTuber iCrimax im Tausch für seinen Lamborghini.

NFT-Affen: Für ein Exemplar des Bored Ape Yacht Clubs tauscht iCrimax seinen Lamborghini

Was für ein NFT kaufte iCrimax für seinen Lamborghini? iCrimax schlug bei einem NFT-Affen des Bored Ape Yacht Club zu. Affe #4306 hat eine gelbe Regenmütze und ist gelangweilt wie traurig. Hinter dem Projekt stecken 10.000 zufällig generierte NFT-Affen, die gerade exorbitante Preise erzielen. Erst vor Kurzem wurde ein Paket bestehend aus 101 der gelangweilten NFT-Affen für schlappe 20,6 Millionen Euro beim Auktionshaus Sotheby’s veräußert. Auch die günstigsten Affen des Bored Ape Yacht Clubs kratzen mittlerweile an den 100.000 Dollar pro NFT.

Ein billiges Vergnügen ist das Sammeln dieser NFTs also nicht. Spitzenreiter in der NFT-Welt bleibt aktuell aber noch immer Beeples Kunstwerk „Everydays: The First 5000 Days“ mit einem Verkaufspreis von 69 Millionen Dollar. iCrimax gönnte sich aber einen der NFT-Affen. Dafür musste der YouTuber seinen blauen Lamborghini opfern. Auf Twitter zeigt sich iCrimax aber zufrieden mit seinem Deal. Er prahlt damit, dass sein Affe mit der gelben Mütze und den tränengefüllten Augen der größere Flex als sein Luxusauto sei – bedeutet, mit ihm lasse sich mehr angeben. Er freue sich außerdem jetzt im Kreis der Affen-NFT-Besitzer zu sein. Auch Twitch-Bad Boy MontanaBlack ist beim NFT-Hype dabei* – für ihn hatte sein letztes Krypto-Abenteuer aber unangenehme Konsequenzen.

Wer ist iCrimax überhaupt? iCrimax ist vor allem für seinen GTA*-Content bekannt, den er seit vielen Jahren betreibt. Auf seiner heimischen Plattform YouTube unterhält der Krypto-Sympathisant knapp 2,7 Millionen Abonnenten und gehört zu den deutschen Schwergewichten. Anders als viele seiner Kollegen streamt iCrimax auf YouTube und spricht mit seinen Videos und Livestreams vor allem eine jüngere Zielgruppe an. Der YouTuber scheut sich dabei nicht davor, mit seinem Erfolg im Netz zu prahlen: Sei es ein Flug im Privatjet oder eben der Kauf eines NFTs im Wert eines Lamborghinis.*ingame.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Rubriklistenbild: © Twitter @ICrimax

NFT: Was man über den Krypto-Hype wissen sollte

]

© Süddeutsche Zeitung

Videokolumne von Julia Schubert und Lea Weinmann

Viele sprechen darüber, aber nur wenige haben wirklich verstanden, wie sie überhaupt funktionieren: sogenannte Non-Fungible Token. Was dahinter steckt und wie der NFT-Markt bald umweltfreundlicher werden könnte.